Wer hat noch technische Unterlagen?
Warum wurden sie vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt?
Laut Festschrift zum 50jährigen Jubiläum 1907-1957: Ein besonderes Kapitel der Bruncken'schen Motorenfertigung ist der Doppelkurzschlußanker-Motor - kurz Doka-Motor. Der Bruncken-Doka-Motor ist der einzige Käfiganker-Motor mit Schleifringanker-Charakteristik. Bereits Ende des 1. Weltkriegs erhielt J. B. mehrere Patente auf seinen Bruncken-Doka-Motor. Selbst das Patentamt schrieb damals, daß dieser Motor eine Bereicherung des Standes der Elektrotechnik bedeute.
Wegen des sehr günstigen Anlaufs bei geringster Stromaufnahme und hohem Anzugsmoment fand der ELDI-Doka-Motor schnellen Eingang in die Landwirtschaft. Bei dem hohen Leistungsfaktor von 0,9 und mehr verzichteten die Überlandwerke durchweg auf den Anschluß besonderer Kondensatoren.
Ob die Motoren hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, weiß man nicht. Die größte Maschinenleistung betrug übrigens 500kW. Das erfordert einen Schaltschrank größer als ein großer Wohnzimmerschrank.
Nun zur Besonderheit der Bruncken-Motoren. Außer normalen Elektromotoren baute Bruncken die sogenannten DOKA-Motoren, d.h. Doppelkurzschlussanker-Motoren. Wenn von einem besonderen Sanftanlauf die Rede ist, kann es sich in diesem Fall durchaus um einen DOKA-Motor handeln. Der DOKA-Motor ist vom Prinzip ein Kurzschlußläufer, hat jedoch außer den Kurzschlußringen an den Enden des Rotors noch einen Kurzschlußring genau in der Mitte. Um jeden dieser beiden Rotorteile befindet sich ein Stator, dessen Wicklungen unabhängig von einander in Stern-/Dreieck-Schaltung geschaltet werden können.
Das hat zur Folge, daß der Motor in zwei bis sieben Stufen eingeschaltet werden
kann. Die Auswahl der Stufen erfolgt nach den Anforderungen der angetriebenen
Maschine.
Schaltplan von 1963 zum Ansehen
/ zum Drucken.
Motore mit geringerer Leistung hatten einen Nockenschalter im Anschlußkasten,
mit dem man die 7 Stufen manuell schalten konnte. Es sind noch immer ein paar Doka-Mototren im Einsatz, aber
die Ersatzteilversorgung wird sicher Probleme machen.
Frage: Sind noch
weitere Bauarten bekannt?
Alle Stufen (außer der ersten Stufe) haben ein Anlaufmoment größer als eins. Deswegen wird bei Antrieben, die beim Anlauf schon volle Leistung erfordern (z.B. gefüllte Betonmischer) auf die erste Stufe verzichtet. Man kann den Motor aber auch je nach Anforderung mit der dritten oder vierten Stufe anlaufen lassen und dann direkt in die siebente Stufe schalten. Der Anlaufstrom ist dabei in allen Stufen nicht größer als das 1,4-fache des Nennstroms.
Nachteilig ist vielleicht, dass der Motor und die Steuerung mit zwölf Leitungen plus Schutzleiter verbunden werden müssen. Allerdings sind die Querschnitte sehr klein. Es fließen jeweils nur 0,29 * Nennstrom. Das sind auch die Einstellwerte der thermischen Relais.
bildete die Entwicklung des Brunckenschen Doppelkurzschlußanker-Motors, der zur Freude seines Erfinders von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft als Spezial-Landwirtschaftsmotor ausgezeichnet wurde. Auch der in den dreißiger Jahren von Johannes Bruncken konstruierte Aufzugs-Motor bildet eine Besonderheit der Spezialfirma. Schrittweise wurde der Betrieb vergrößert.
ein Käfiganker-Motor mit zwei getrennten Wicklungen für zwei unabhängige Drehzahlen für Haupt- und Feinfahrbetrieb.
Prospekt 1922 zum Ansehen
Preisliste 1950 zum Ansehen
Fabrikationsprogramm undatiert zum Ansehen
Prospekt doka undatiert zum Ansehen
Lieferbedingungen 1939 zum Ansehen
Prospekt EKA undatiert zum Ansehen
Prospekt EKA undatiert zum Ansehen